Verletzungsgefahr in der Gastronomie – Erste Hilfe Tipps

In der Küche ist, besonders bei hektischen Abläufen, die Verletzungsgefahr naturgemäß höher. Dabei geht es nicht nur um Schnittwunden. Auch Verbrennungen oder Verbrühungen sind nicht ungewöhnlich! Wichtig ist dann, die richtigen ersten Schritte zur Versorgung des Betroffenen einzuleiten! Schützen Sie sich und Ihre Gäste Zur Produktwelt Gastronomie & Hotel
Hier ein paar Tipps:
Generell gilt: Ruhe bewahren! Bleiben Sie selbst ruhig, um zu verhindern, dass der Verletzte in Panik gerät. Bei der Versorgung von Wunden immer Handschuhe tragen! Können Sie schon absehen, dass Verletzungen schwerwiegender sind oder fühlen Sie sich mit der Situation überfordert, holen Sie sich Hilfe!

1. Schnittwunden
Die Wunde ein wenig Bluten zu lassen ist gut! So werden Keime und Dreck aus der Wunde ausgespült. Bei starken Verschmutzungen der Schnittstelle diese unter klarem, kaltem Leitungswasser vorsichtig abspülen.
Schnittwunde mit einem Pflaster oder, bei größeren Verletzungen, mit einem Verband abdecken, den Verletzten sich hinsetzen oder hinlegen lassen und die betroffene Stelle hochhalten.
Wenn möglich, Klebestreifen parallel zur Schnittwunde aufkleben (dadurch wird der Schnitt etwas zusammengezogen).
Bei stärkeren Blutungen gegebenenfalls einen Druckverband anlegen! Dabei darauf achten, dass die Blutzufuhr nicht abgebrochen wird, Verband nicht zu straff ziehen.
Bei tiefen, weit auseinanderklaffenden oder stark blutenden Wunden immer einen Arzt aufsuchen oder sogar Notarzt rufen – es kann sein, dass nicht nur Hautschichten, sondern auch Sehnen oder Nerven verletzt wurden!
Sollte der verletzende Gegenstand (zum Beispiel das Messer) noch in der Wunde stecken, ziehen Sie ihn nicht einfach heraus! Es besteht die Gefahr von starken, unkontrollierten Blutungen oder weiteren Verletzungen. Bedecken Sie den Bereich um den Gegenstand herum mit einem keimfreien Verband und suchen Sie einen Arzt auf!
Die Wunde nicht mit Salben oder Pudern bedecken!
Die Wunde nicht anfassen, dadurch können wieder neue Keime in die Schnittstelle geraten!


2. Abtrennungen /
Teilabrisse
Hier zählt jeder Augenblick – holen Sie sich Helfer, machen Sie laut auf sich aufmerksam!
Die verletzte Person steht höchstwahrscheinlich unter Schock – setzten oder legen Sie die Person hin und bleiben bei ihr.
Stillen Sie die Blutung, Aufpressen auf die Blutungsstelle.
Legen Sie wenn möglich einen Druckverband an und halten die betroffene Stelle hoch.
Suchen Sie das abgetrennte Körperteil, egal wie klein oder beschädigt es ist. Es muss mit dem Verletzten zum Arzt, um es wieder annähen zu können!
Wickeln Sie das abgetrennte Körperteil in ein möglichst steriles Tuch und geben es in einen Replantat-Beutel.
Das abgetrennte Körperteil nicht waschen oder anderweitig säubern! Die Gefäße quellen auf und das Körperteil kann nicht wieder angenäht werden.
Weder auf die Wunde noch auf das abgetrennte Körperteil darf Eis gelegt werden! Kühlen Sie den abgetrennten Teil vorsichtig und indirekt, idealerweise mit einem Replantat-Beutel, der darauf ausgelegt ist. Im Notfall legen Sie das Körperteil in einen Plastikbeutel und stecken diesen Beutel in eine zweite Tüte, welche mit kühlem Wasser (und bei Bedarf wenigen Eiswürfeln) gefüllt wird. Auch hier – nicht nur Eis in die Tüte füllen! Sowohl bei zu großer Hitze als auch bei Kälte stirbt das Gewebe ab und macht ein erneutes Annähen unmöglich!


3. Verbrennungen /
Verbrühungen
Diese lassen sich in 3 Verbrennungsgrade einordnen:
1. Grad: Ähnlich wie bei einem Sonnenbrand, die Haut ist gerötet und schmerzt, es gibt aber keine offenen Wunden. Hier können noch Salben, Gels oder Sprays zur Behandlung eingesetzt werden.
2. Grad: Verbrennungen / Verbrühungen, deren Größe die einer Handfläche übersteigt, unter anderem mit Blasenbildung. Hier sollte ein Arzt aufgesucht werden!
3. Grad: Tiefgehende Verbrennungen, unter anderem bis auf den Knochen. Betroffene Person empfindet keinen Schmerz, da die Nervenenden beschädigt sind, Absterben des Gewebes. Auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen!!
Was Sie in der Ersten Hilfe beachten sollten:
Kleidung, die nicht auf der Haut fest haftet oder eingebrannt ist, sofort entfernen.
Die betroffene Körperstelle kühlen, zum Beispiel unter dem Wasserhahn oder der Dusche.
Nur bei kleinflächigen Verbrennungen (Weniger als Handflächengröße)!
Betroffene Stelle locker mit sterilen Verbänden oder Tüchern bedecken.
Die betroffene Person vor Unterkühlung und Wärmeverlust schützen, zum Beispiel mit Hilfe der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten.
Es muss ein Arzt aufgesucht oder der Notarzt gerufen werden, wenn: Die Verletzung großflächig ist, der Betroffene keine Schmerzen empfindet, wenn besonders empfindliche Stellen (wie Gesicht, Hände oder Füße, Gelenke oder Genitalien) betroffen sind.
Nicht mit zu kaltem Wasser (ca. 20 °C) oder zu lange (maximal 10 Minuten) kühlen, sonst droht Unterkühlung!
Großflächige Verbrennungen oder Verbrühungen nicht kühlen, die verbrannte Haut isoliert nicht mehr und es besteht die Gefahr einer Unterkühlung!
Bei Blasenbildung diese niemals öffnen!
Keine Hausmittel verwenden, die Wunde nicht einreiben. Es kann zu Verätzungen kommen und die Mittel müssen beim Arzt erst mühsam aus den Wunden gewaschen werden, ehe die eigentliche Behandlung der Verletzung begonnen werden kann. Auch nicht mit Brandsalben, Brandbindern oder Ölen, denn dadurch wird die Hitze im Gewebe darunter eingeschlossen, es kann zu „Nachbrennen“ kommen und die Verletzung letztendlich verschlimmern!
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